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Wie sehr lohnt „solar“? Nächstes Großprojekt in Hamm geplant

Die Stromgewinnung aus Sonne boomt: In Hamm gibt es in Sachen PV-Anlagen einen Zuwachs von 90 Prozent binnen zwei Jahren. Ein weiteres Großprojekt steht in den Startlöchern.

Hamm – Sonne satt. Auch die Werte der von der Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL) an der Marker Allee betriebenen Messstation zeigen: Die Sonneneinstrahlung in Hamm steigerte sich im März 2025 gegenüber dem Vorjahresmonat um fast 50 Prozent. Die durchschnittliche Strahlungssumme über die Jahre ist allerdings konstant.

Wie sehr lohnt „solar“? Nächstes Großprojekt in Hamm geplant

Generell gilt laut dem HSHL-Energie-Experten Prof. Dr. Olaf Goebel: „Die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik-Anlagen auf geeigneten Dachflächen ist bei den aktuellen Investitionskosten, Einspeisevergütungen und Verminderung des Stromverbrauchs aus dem Netz in der Regel gegeben.“ Im Schnitt könne von einer Amortisationszeit von etwa zehn Jahren ausgegangen werden. Und gut im Sinne der Verminderung von CO₂-Emissionen sei es zudem, wenn der Strom nicht durch die Verbrennung von fossilen Energieträgern erzeugt werden müsse, so Goebel.

Die Zahl der Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen), die sich in Hamm am Netz befinden, steigt derweil rasant. Seit Ende 2022 hat sich laut Stadtwerke-Sprecherin Cornelia Helm die Anzahl der einspeisenden PV-Anlagen um knapp 90 Prozent auf mehr als 7100 erhöht. Die installierte Gesamtleistung lag am Jahresende 2024 bei rund 100 Megawatt Nennleistung. Im Jahr 2024 wurden mit diesen Anlagen 42.600 MWh eingespeist. Dies entspricht dem jährlichen Durchschnittsverbrauch von etwa 17.000 Haushalten.

Die Betreiber der PV-Anlagen erhalten gegenwärtig eine Einspeisevergütung in Höhe von 8,1 Cent/KWh. Noch mehr Anlass zur Freude bietet jede Kilowattstunde, die mit der eigenen Anlage erzeugt und im eigenen Haus oder Betrieb verbraucht wird. Denn dies erspart den entsprechenden Bezug vom jeweiligen Stromanbieter zum gegenwärtigen Arbeitspreis von in der Regel gut 30 Cent/KWh. Eine Win-win-Situation für Umwelt und die Betreiber von PV-Anlagen, da die Sonne keine Rechnung schickt.

OLG Hamm bekommt PV-Anlage

Mit der Photovoltaik in Hamm geht es unterdessen hoch hinaus. Ab dem vierten Quartal 2025 entsteht zwar nicht die größte, aber die mit Abstand höchstgelegene PV-Anlage: Auf dem für diesen Zweck geeigneten Anteil der Flachdächer des Oberlandesgerichts wird laut OLG-Pressesprecher Daniel Große-Keul eine Anlage mit etwa 40 KW Nennleistung installiert. Dies entspricht der Leistung von ungefähr vier durchschnittlichen Haus-Dachanlagen.

Eine an der HSHL/Lehrgebiet Energietechnik unter Leitung von Prof. Dr. Olaf Goebel durchgeführte Bachelor-Arbeit war die Basis der Planung für diese Anlage. In dieser wurden verschiedene Ausbaustufen technisch und bezüglich Amortisation bewertet. Angelehnt daran entschied sich der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW als Eigner der OLG-Gebäude für den jetzt in Auftrag gegebenen Umfang der Anlage. Ab 2026 wird dann das OLG nennenswerte Anteile seines Strombedarfs durch diese Anlage decken können.

Zuletzt investierte der Lackhersteller Hesse Lignal in Bockum-Hövel rund eine Million Euro in eine 6800 Quadratmeter große PV-Anlage.

Quelle: Wie sehr lohnt „solar“? Nächstes Großprojekt in Hamm geplant / Bild: Bekommt ebenfalls eine PV-Anlage: das Hammer OLG. © Robert Szkudlarek

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